Konferenz 2025

Zwischen Krisen und Stillstand: Was tun gegen Wohnungsnöte und soziale Spaltung?

Förderung, Regulierung & Klimaschutz beim Wohnen

Das bundesweite Netzwerk Mieten & Wohnen lädt zu seiner 8. Konferenz ein, die am 26. und 27. September in Dortmund stattfindet. 
Die Konferenz soll erneut ein Vernetzungs- und Denkort sein, an dem gemeinsam nach Lösungen für bezahlbaren und klimaneutralen Wohnraum gesucht wird. 
Die Dreifachkrise aus Mietenwahnsinn, Klimawandel und sozialer Spaltung fordert konsequentes Handeln. Wie können wir Wohnraum sichern, ökologisch sanieren und dabei soziale Gerechtigkeit und Teilhabe gewährleisten? 

Wir debattieren in drei Schwerpunkten zu Wohnraumförderung und Gemeinnützigkeit – wie können dauerhafte Lösungen für bezahlbares Wohnen gelingen? und Subjektförderung - Lösung für die Wohnraumfrage? sowie Pfade zum sozialgerechten & klimaneutralen Wohnen die Herausforderungen, das Pro und Contra. In acht Workshops diskutieren wir wie die politischen Mittel beim Wohnen und Klimaschutz zum Hebel gegen die soziale Spaltung werden können. Der Impulsvortrag Wohnen im Westen - Wohnungspolitische Herausforderungen zwischen Heimbach und Köln von Melanie Kloth (NRW.Bank Wohnraumförderung) eröffnet die Konferenz. Zum Abschluss diskutiert das Podium Zwischen Rendite und Regulierung – Wohnungsmärkte im Schatten der Finanzialisierung.
Eingeladen sind dazu alle an wohnungspolitischen Fragen Interessierte aus Zivilgesellschaft, Sozialen Bewegungen, Mieter:inneninitiativen, Wissenschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden. 

Wann:
Freitag, 26.09.25, 13:00 Uhr bis 18:30 Uhr; Einlass ab 12:00 Uhr 
mit gemeinsamem Abendessen zum Selbstkostenpreis in Höhe von 45 € um 20:00 Uhr im sissikingkong (Essener Str. 10, 44139 Dortmund [googlemaps]). Für die Ticketauswahl s. unten bei Ticketarten.
Samstag, 27.09.24, 9:30 Uhr bis 14:30 Uhr; Einlass ab 8:30 Uhr 

Konferenzort:
Dietrich-Keuning-Haus Dortmund, Leopoldstraße 50-58, 44147 Dortmund [googlemaps]

Konferenzbeitrag und Anmeldung:
Die Konferenz als zentrale jährliche Veranstaltung des Netzwerks Mieten & Wohnen versteht sich als Ort des Austausches über grundsätzliche Alternativen in der Miet- und Wohnungspolitik im Sinne lebenswerten und bezahlbaren Wohnens, die über die tagespolitischen Diskussionen hinausgehen. Die Konferenz soll zudem ein Ort der Vernetzung wohnungspolitischer aktiver Akteure und Institutionen sein.
Eingeladen sind Mietervereine, Mieterinitiativen, Recht auf Stadt Aktive, Mietrechtsanwält:innen, Ökonom:innen, Architekt:innen und an Wohnungspolitik Interessierte.

Da die Kosten für Konferenzen seit Corona in die Höhe gestiegen und sich die Inflation immer noch bemerkbar macht, mussten wir in diesem Jahr die Ticketpreise leider deutlich erhöhen. Und trotzdem sind wir aktuell noch nicht durchfinanziert. Die Konferenz wird weniger Referierende in den Workshops haben als letztes Jahr. Die Themen werden aber nicht weniger spannend sein und mehr Zeit für den Austausch bieten. Eine Verpflegung aus Snacks und Getränken und warmem Mittagessen am Samstag ist im Ticketpreis inbegriffen.

Daher gibt es unterschiedliche Ticketarten:

Bitte nutzen Sie den Anmeldelink zu Guestoo.

 

Übersicht Ablauf 


Freitag, 26. September 2025 


13:00 Uhr                  Begrüßung
13:15 -13:45 Uhr       Impuls Wohnen im Westen - wohnungspolitische Herausforderungen zwischen Heimbach und Köln
                                    von Melanie Kloth – NRW.BANK Wohnraumförderung, Leiterin  Wohnungsmarkt und Strategie

14:00 – 16:00 Uhr     Workshopphase 1 der parallelen Schwerpunkten
                                                         A1. Subjektförderung – Lösung für die Wohnraumfrage?   
                                                       B1. Wohnraumförderung und Gemeinnützigkeit – wie können dauerhafte Lösungen für bezahlbares Wohnen gelingen? 
                                                       C1. Pfade zum sozialgerechten & klimaneutralen Wohnen 
   

16:00 – 16:30 Uhr     Pause mit Kaffee, Herzhaft und Süß

16:30 – 18:30 Uhr     Workshopphase 2 der parallelen Schwerpunkten
                                                         A2. Subjektförderung – Lösung für die Wohnraumfrage?   
                                                       B2. Wohnraumförderung und Gemeinnützigkeit – wie können dauerhafte Lösungen für bezahlbares Wohnen gelingen? 
                                                       C2. Pfade zum sozialgerechten & klimaneutralen Wohnen 

   
20:00 Uhr                  Gemeinsames Abendessen (extra Ticket für 45 € buchen) im Sissikingkong in der Essener Str. 10 (inbegriffen veg. Buffet, 2 Wein oder 2 Bier und 2 Wasser)

Samstag, 27. September 2025
9:30 – 12:00 Uhr       Workshopphase 3 der parallelen Schwerpunkten
                                                        A3. Subjektförderung – Lösung für die Wohnraumfrage?   zusammen mit
                                                       B3. Wohnraumförderung und Gemeinnützigkeit – wie können dauerhafte Lösungen für bezahlbares Wohnen gelingen? 
                                                       C3. Pfade zum sozialgerechten & klimaneutralen Wohnen 
 


12:00 – 13:00 Uhr       Mittagspause (mit Catering)    
13:00 – 14:00 Uhr       Abschlusspodium Zwischen Rendite und Regulierung – Wohnungsmärkte im Schatten der Finanzialisierung
14:00 Uhr                    Abschlussworte der Veranstalterin    
14:30 Uhr                    Ende der Konferenz

 

Inhaltliche Übersicht

IMPULSVORTRAG: Wohnen im Westen - wohnungspolitische Herausforderungen zwischen Heimbach und Köln

Impulsgeberin: Melanie Kloth – NRW.BANK Wohnraumförderung, Leiterin  Wohnungsmarkt und Strategie

Köln kennt man. Aber wie wohnt es sich in Heimbach? Oder in Lippstadt? Nordrhein-Westfalen ist vielfältig, Siedlungsstrukturen, Wohnungsbestand und Entwicklungstrends unterscheiden sich. Die großen wohnungspolitischen Themen wie zum Beispiel Bezahlbarkeit, Klimaschutz und Wohnen im Alter stellen sich überall, sind aber regional und lokal unterschiedlich ausgeprägt.
Entsprechend müssen auch die Wohnungsmarktakteure, die Verantwortlichen in Kommunalverwaltung und -politik sowie auf Landesebene differenzierte Antworten finden, zum Beispiel mit der öffentlichen Wohnraumförderung.
Doch wenn - wie in Heimbach - Mietwohnungen im Mittel zu unter 8 Euro je Quadratmeter zur Vermietung angeboten werden, braucht es dann dort überhaupt öffentliche Wohnraumförderung? Sind Seniorenwohnanlagen die Antwort auf unsere Wohnbedürfnisse im Alter? Oder zusammengefasst: Welche wohnungspolitischen Herausforderungen gibt es, wie sehen diese in den unterschiedlichen Märkten aus und welche Antworten sind erkennbar?


SCHWERPUNKT A: Wohnraumförderung und Gemeinnützigkeit – wie können dauerhafte Lösungen für bezahlbares Wohnen gelingen?

Der Bund in Deutschland stellt erhebliche Finanzmittel für die Wohnraumförderung zur Verfügung. Doch deren Ausgestaltung ist seit nun knapp 20 Jahren Sache der Bundesländer. Im Schwerpunkt wollen wir uns einen Überblick über die Schwerpunkte und Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern verschaffen.  Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der 100-jährigen Mietpreisbindung, die die Hamburger Volksinitiativen „Keine Profite mit Boden & Miete“ erreicht haben. Die Ampel-Bundesregierung führte 2024 eine „Wohngemeinnützigkeit“ ein, in dem das Jahressteuergesetz und die Abgabenordnung angepasst wurden. Investitionszuschüsse blieben aus. Wir wollen mit einem gemeinnützigen Wohnungsbauträger auf die möglichen Chancen dieser Regelungen werfen.

Diese Fragestellungen stehen im Zentrum des 1. Konferenztages. Am 2. Tag werden mit dem Schwerpunkt Subjektförderung die Wechselwirkungen beider Förderarten und verzahnte Ansätze sowie Reformmöglichkeiten diskutieren. 

Moderation: Tobias Scholz – Mieterverein Dortmund


SCHWERPUNKT B: Subjektförderung – Lösung für die Wohnraumfrage?

In Deutschland gibt es eklatant zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Verbände der Immobilienbranche und Politik wollen dem Problem vorrangig mit dem Neubau begegnen:  „Bauen, Bauen, Bauen“ heißt das Credo.  Der Neubau nützt Menschen mit Durchschnittseinkommen oder solchen, die in Armut leben, nicht. Errichtet werden vor allem Eigentumswohnungen und Eigenheime, die sich viele Menschen nicht  leisten können. Die wenigen fertiggestellten Sozialwohnungen können das Defizit nicht kompensieren. Seit Jahren fallen  mehr Sozialwohnungen aus der Preisbindung als neue Wohnungen entstehen. Mit 1 Millionen  Sozialwohnungen ist ein  historischer Tiefstand erreicht.
Die klassische Wohnungspolitik verweist hier gerne auf die Subjektförderung. Der Markt soll die Wohnungsfrage richten und wer diese Miete nicht zahlen könne, soll vom Staat Unterstützung bekommen, als Wohngeld, Bürgergeld oder andere Leistungen. Diskutiert werden auch Instrumente wie das Baukindergeld. Aber ist die aktuell gültige Subjektförderung überhaupt ausreichend? Wie müsste das Regelungssystem gegebenenfalls angepasst werden und ist dies politisch sinnvoll?
Am 1. Konferenztag werden wir uns mit den Möglichkeiten und Grenzen der Subjektförderung auseinandersetzen. Am 2. Tag werden wir mit dem Schwerpunkt Wohnraumförderung beide Modelle gegeneinanderstellen und Reformmöglichkeiten diskutieren.  

Moderation: Benjamin Raabe – RA, Berlin, Martin Kositza – Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe und Greta Schabram – Paritätischer Gesamtverband

B1: Wie viel Wohnen zahlt der Staat? Rechtliche Grundlagen der Subjektförderung

In diesem Workshop nehmen wir mit Holger Gautzsch das Regelwerk rund um staatliche Wohnkostenhilfe unter die Lupe. Wer bekommt was – und warum? Wir zeigen, wie Wohngeld, Kosten der Unterkunft nach SGB II und XII sowie Pauschalen im Rahmen von BAB und BAföG funktionieren, worin sie sich unterscheiden und wo sie greifen. Außerdem werfen wir mit Wenke Christoph  einen Blick auf bestehende Mietobergrenzen. Was gilt als „angemessen“? Wie werden Höchstmieten im Wohngeld oder bei Hartz IV berechnet? Und welche Konzepte stecken hinter den Regelungen? Klar, kompakt und mit Praxisbezug – für alle, die beim Thema Wohnförderung mitreden wollen.

Inputgeber*innen:
Rechtsanwalt Holger Gautzsch, Bremen
Wenke Christoph, Sozialwissenschaftlerin Berlin 
Moderation: Greta Schabram, Martin Kositza und Benjamin Raabe

B2: Wohngeld, Wirkung, Wohnungsmarkt – wer profitiert wirklich?

Wie beeinflusst staatliche Subjektförderung den Wohnungsmarkt ? Auskunft gibt Andrej Holm. In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, welche Effekte Wohngeld und Kosten der Unterkunft tatsächlich haben – und wer davon profitiert. Wir schauen uns an, welche Bevölkerungsgruppen erreicht werden und wo es Lücken gibt. Danach werfen wir einen Blick über den Tellerrand: Welche Modelle einkommensbezogener Wohnraumförderung gibt es – und wie funktionieren sie in Berlin und anderswo? Das wird Rainer Tietzsch uns erklären. Praxisnah, kritisch und mit Fokus auf konkrete Lösungen.

Inputgeber*innen:
Dr. Andrej Holm, Sozialwissenschaftler Berlin
Rechtsanwalt Dr. Rainer Tietzsch, Berlin
Moderation: Greta Schabran, Martin Kositza und Benjamin Raabe

A3 und B3: Was wirkt – und was kostet es? Gemeinsam denken wir Wohnförderung weiter

Am Samstagvormittag bringen wir die Fäden aus den Workshops zur Objekt- und Subjektförderung zusammen. Die Gruppen präsentieren ihre Kernergebnisse – kurz, klar und auf den Punkt. Danach richten wir den Blick auf die Zahlen: Mit der Studie Bauen und Wohnen 2024 in Deutschland des Pestel-Instituts als Basis analysieren wir die Kosten der unterschiedlichen Fördermodelle in Deutschland. Zum Abschluss wird es interaktiv: In einer moderierten Diskussion entwickeln wir gemeinsam Ideen für eine staatliche Wohnraumförderung, die wirklich wirkt – sozial ausgewogen, wirtschaftlich tragfähig und zukunftsfest.

Inputgeber*in: N.N.
Moderation: Christiane Hollander, Ann – Kathrin Rückmann, Greta Schabram, Martin Kositza, Benjamin Raabe, Tobias Scholz


Schwerpunkt C: Pfade zum sozialgerechten & klimaneutralen Wohnen

Es ist fünf vor zwölf. Damit Deutschland bis 2045 klimaneutral wird, muss der Gebäudesektor deutlich stärker zur CO₂-Minderung beitragen – aktuell verfehlt er seine jährlichen Etappenziele. Das ist besonders kritisch, da rund 35 % der bundesweiten Emissionen aus diesem Bereich stammen.
Zugleich stehen wir vor einen massiven Zielkonflikt im Hinblick auf die Abwälzung von Kosten aus der CO2-Vermeidung und den Einkommensverhältnissen vor allem der mietenden Haushalte. Wegen unzureichender Mietenregulierung und der Energiepreisentwicklung ist die Wohnkostenbelastung von vielen Haushalten schon heute ein zentrales soziales Problem.
Deshalb müssen alle CO₂-Minderungsmaßnahmen auf ihre soziale Verträglichkeit hin geprüft werden: Welche Maßnahmen haben Priorität? Welche ordnungsrechtlichen Instrumente sind sinnvoll? Und welche Rolle kann der europäische CO₂-Preis dabei spielen?
Hinzu kommt: Der Ausbau des Wohngebäudebestands wird bislang häufig über Klimaschutz gestellt. Stattdessen sollten der Erhalt bestehender Gebäude, Umbau, Aufstockung und die gerechtere Nutzung vorhandener Wohnflächen in den Fokus rücken. Diese Ansätze sind wirksam – warum finden sie bislang kaum politischen Rückhalt?

Moderation: Reiner Wild - Berliner Mieterverein
 


ABSCHLUSSPODIUMZwischen Rendite und Regulierung - Wohnungsmärkte im Schatten der Finanzialisierung

Börsennotierte Wohnungskonzerne, Private Equity Fonds, dubiose Investitionen in Genussrechte; das Feld der finanzialisierten Wohnungswirtschaft ist vielfältig. Die Geschäftsmodelle und Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt unterscheiden sich dabei erheblich. Gemeinsam ist ihnen das Verwertungsinteresse der Häuser und Wohnungen. Entstanden überwiegend aus Privatisierungen und Verkäufen von bzw. aus Wohnungsunternehmen der öffentlichen Hand oder aus dem Werkswohnungsbau. Mehrfachverkäufe und Übernahmen prägen das Bild der vergangen 20 Jahre. In zahlreichen Städten sind ganze Stadtteile oder Wohnsiedlungen in der Hand der finanzialisierten Wohnungswirtschaft; besonders auch in vielen Städten des Ruhrgebiets. Im Abschlussplenum können die Bezüge dieser Anbietergruppe hinsichtlich der Panelthemen Wohnraumförderung, Subjektförderung sowie sozialgerechtes und klimagerechten Wohnen, aber auch Regulierungsmöglichkeiten diskutiert werden.

Impulsvortrag von Dr. Maximilian Fuhrmann, Koordination große Wohnungsunternehmen, Deutscher Mieterbund NRW e.V.
Podium mit:
Prof. Dr. Susanne Heeg, Professur für Geographische Stadtforschung am Institut für Humangeographie, Goethe-Universität Frankfurt a. M.
Dr. Maximilian Fuhrmann, Koordination große Wohnungsunternehmen, Deutscher Mieterbund NRW e.V.

Mitdiskutieren erwünscht! - Zwei wechselnde Plätze für den Kreis der Teilnehmenden der Konferenz („Fish-Bowl“)

Moderation: Siw Mammitzsch, Mietergemeinschaft Essen e.V. -  MieterForum Ruhr, Markus Roeser, Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. -  MieterForum Ruhr
 


Weitere Infos folgen in Kürze. 

 

QR-Code zur Guestoo-Ticketseite:

                                                                                                                                    

 

 

Wir danken der freundlichen Unterstützung und Kooperation:

     
Friedrich Ebert Stiftung   Heinrich Böll Stiftung   Rosa Luxemburg Stiftung   Fakultät Raumplanung - TU Dortmund